Die herrlichen Maniok-Käse-Bällchen, außen kross und innen weich-klebrig, überleben selten lange, wenn sie duftend und heiß aus dem Ofen kommen. Pão de Queijo ist in ganz Brasilien beliebt, insbesondere zum Kaffee, zum Frühstück oder als Snack für unterwegs.
In Brasilien wird die Herkunft der Käsebällchen oft mit Minas Gerais, dem Bundesstaat, in dem die historischen Goldreserven Brasiliens entdeckt wurden, assoziiert. Hier kommt zwar der Käse her, der Queijo Minas, der heute gerne für die Pães verwenden wird, dennoch ist diese geographische Begrenzung nicht ganz korrekt.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das Käse-Gebäck entstanden im La-Plata-Becken, das sich über den Südosten Brasiliens, Paraguay und Teile Argentiniens und Uruguays erstreckt. Ab dem 16. Jahrhundert kam es zu vielen Kontakten und Formen des Zusammenlebens zwischen der indigenen Bevökerung und den europäischen Invasoren, insbesondere in den Jesuitischen Missionen. Hier trafen dann eine Art Maniok-Brot1 der Guarani auf den europäischen Käse. So entwickelte sich das brasilianischen Pão de Queijo. In Paraguay und Argentinien wird das fast identisches Käse-Gebäck Chipa genannt. Es enthält etwas mehr Käse, ist außen etwas krosser, und hat häufig eine runde Form mit einem Loch in der Mitte.
Für die Herstellung von Pão de Queijo wird Maniok-Stärke (portugiesisch: goma de mandioca, polvilho doce oder fecula de mandioca) benötigt. Diese wird bei der Verarbeitung der Wurzeln der Maniok-Staude gewonnen und ist glutenfrei. Es eignet sich ein mittelalten, nicht zu harter Käse wie beispielsweise Emmentaler, Gruyere oder Gouda.