Ein Klassiker aus dem Nordwesten Frankreichs sind die Galettes de Sarrasin oder Galettes de blé noir, die dünnen Teigfladen aus Buchweizenmehl. In der Bretagne wird Buchweizen seit dem Mittelalter kultiviert, wo er sich bald zu einem Grundnahrungsmittel entwickelte und seine Position auch behauptete, als in anderen Regionen vermehrt eine Verdrängung durch ertragreichere Produkte wie Kartoffeln, Weizen oder Gerste stattfand.
Die bretonischen Arbeiter haben die Galettes de Sarrasin nicht nur nach Paris gebracht, wo im Viertel Montparnasse die Dichte an Creperien heute höher ist, als sonst irgendwo. Die Buchweizenfladen gibt es mittlerweile überall, selbst in den unerwartetsten Winkeln der Erde. Dennoch ist die Bindung an den Buchweizen in der Bretagne immer besonders geblieben. Hier gibt es die knusprigen Galettes mit ihrem einzigartigen, herben Geschmack an jeder Ecke, in jeder Bäckerei und in jedem Imbiss, und der Konsum von Buchweizen ist hier 3,5 mal höher, als im Rest von Frankreich.
Puristen nehmen für die Zubereitung des Teiges nur Buchweizenmehl und Wasser. Ei macht den Teig aber geschmeidiger und gibt ihm eine schönere Farbe. Um den Teig so auszustreichen, dass er hauchdünn wird, aber beim Wenden nicht reißt, ist etwas Übung erforderlich. In der Regel ist die erste Galette „für den Hund“, da sie sich üblicherweise nicht von der Pfanne löst, unregelmäßig bräunt oder sonst irgendwelche Probleme macht.
Die klassische Version La Complète wird mit Käse, Schinken und Ei gefüllt. Erlaubt ist aber, was Spaß macht. Viele Creperien haben ein durchaus kreatives Angebot, von klassisch über italienisch mit Pesto und Mozzarella, mexikanisch mit Chili und Avocado, schwedisch mit Räucherlachs bis hin zu Varianten mit Sushi.
Hier kommt eine simple vegetarische Version mit Schmelzzwiebeln und einem etwas leichteren Substitut für Crème fraîche.
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