Aus dem Norden Portugals kommt die Caldo Verde, die grüne Brühe. Die kräftige Kartoffelsuppe kommt aus der Minho Region, die an der Grenze zu Spanien liegt. Hier im Garten Portugals ist das Klima mild, der Winter reich an Niederschlägen und die Vegetation von üppigem Grün geprägt. Diesem Grün der Landschaften verdankt auch der von hier stammende Vinho Verde seinen Namen (und nicht etwa seiner Farbe!). Was der Caldo Verde wiederum seine grüne Farbe verleiht ist Grünkohl. Denn erfreulicherweise wird im Minho ebenso wie im benachbarten Galizien eine Grünkohlsorte, der Couve-gallega, angebaut.
Die Caldo Verde ist die ideale Mahlzeit für kühle Wintertage und ist mittlerweile in ganz Portugal beliebt. Sie kann auch als Vorsuppe serviert werden. Vor allem ist sie aber auch geschätzt am späten Abend bzw. am frühen Morgen zur Stärkung während oder nach einer anstrengenden, durchtanzten Nacht (ganz gleich, ob nun auf dem traditionellen Dorffest oder im Punk-Club).
Traditionell wird zum Kochen der Kartoffeln eine Chouriço, eine grobe, geräucherte Paprikawurst, mit in den Topf gegeben. Das untenstehende Rezept ist eine vegetarische Variante. Wer auf den rauchigen, würzigen Geschmack der Chouriço nicht verzichten möchte, kann auch feine Chouriço-Scheiben in einer Pfanne anbraten, und mit diesen die Portionen beim Servieren individuell garnieren.