Curried Chickpeas – Jamaikanisches Curry

23/07/2020

Curried Chickpeas – Jamaikanisches Curry

0 Comments

Die karibische Küche ist eine wunderbare Mischung aus westafrikanischen, europäischen, indigenen und indischen Einflüssen. Durch den Überfluss an Lebensmitteln, den die tropische Vegetation und der umliegende Ozean zur Verfügung stellen, ist sie sehr vielfältig. Die Gerichte sind deftig, würzig-scharf und durch die Verwendung von Maniok, Reis, Süßkartoffeln und Kochbananen durchaus reich an Kohlehydraten.

Nicht nur eine Köstlichkeit, sondern insbesondere auch ein Kuriosum sind die karibischen Currys, die vor allem in den ehemaliegen englischen Kolonien wie Jamaica, Guyana oder Trinidad und Tobago mittlerweile ein Symbol der nationalen Identität geworden sind.

Die weltweite Verbreitung des Curry erhielt einen Schub, als im 19. Jahrhundert im British Empire die Sklaverei abgeschafft wurde, und – eine Abscheulichkeit ersetzte die andere – der Arbeitskräftebedarf durch die Verpflichtung indischer Vertragsarbeiter in Form einer Vertragsknechtschaft gedeckt wurde. Zwischen 1834 und 1917, bis zur Abschaffung dieser Form der Vertragsknechtschaft, emigrierten hiermit bis zu 1,5 Millionen Inder in alle teile des British Empire. So kam mit dem Zustrom indischer Vertragsarbeiter auch die Tradition des Curry in die Karibik.

Curry ist nun allerdings in Indien ein universeller Oberbegriff für alle gewürzten Gerichte in einer Soße. Es existieren hier weder ein spezifisches Gericht „Curry“ (es gibt vielmehr eine Vielzahl an Gerichten mit jeweils unterschiedlichen Namen und Zubereitungsweisen), noch Currypulver. Ein karibisches Curry hingegen wird in der Regel auf der Basis von Currypulver zubereitet, das wiederum eine britische Erfindung war, um die Exotik kolonialer Gewürze mit nach Hause zu bringen.

In der Karibik fanden schließlich indische Curry-Tradition und das britische Currypulver zusammen. Für die indischen Vertragsarbeiter war es zum einen einfacher, auf die in der Kolonie verfügbare britische Gewürzmischung zurückzugreifen, anstatt die erforderlichen Zutaten bei der Anreise mitzubringen. Zum anderen war das Currypulver möglicherweise auch Bestandteil der Lebensmittelrationen, die die Arbeitsverträge oftmals vorsahen.

In Jamaika wird für die Zubereitung von Currys ein Pulver verwendet, das aufgrund des hohen Tumeric-Anteils strahlend gelb ist, oftmals Piment enthält, und recht mild ist. Die Schärfe erhält das Curry üblicherweise durch die separate Zugabe von Scotch Bonnet Pepper, einer Chili-Schote in Form einer Schottenmütze. Nachdem ich auf einem Markt in Kingston ein Currypulver kaufte, und mir der Verkäufer versicherte, dass es bei ihm nur die beste Ware direkt aus Indien gäbe, bin ich überzeugt, dass man für ein authentisches jamaikanisches Curry problemlos ein herkömmliches Currypulver aus jedem Supermarkt verwenden kann. Entscheidend sind die restlichen Zutaten und die Zugabe von Thymian und Piment.

Ein jamaikanischen Curry wird normalerweise mit Ziege, Huhn, Fisch oder Meeresfrüchten zubereitet. Hier gibt es die vegetarische Version mit Kichererbsen.

Curried Chickpeas – Jamaikanisches Curry

5.0 from 6 votes
Gang: HauptspeisenKüche: Jamaika
reicht für

4

Personen
Kichererbsen

3

Stunden 
Vorbereitung

20

Minuten
Kochzeit

20

Minuten
Total time

3

Stunden 

40

Minuten

Zutaten

  • 300 g Kichererbsen (aus 150g getrockneten Kichererbsen gemäß Grundrezept)

  • 3 Zwiebeln

  • 2-3cm Ingwer

  • 1 rote Paprika

  • 3 Tomaten

  • 3 Knoblauchzehen

  • 12 Okraschoten

  • 2 Frühlingszwiebeln

  • 1 rote Chili-Schote (wenn vorhanden, Scotch Bonnet)

  • 200 ml Kokosmilch

  • 1 TL Thymian

  • 2TL Currypulver

  • 1 Messerspitze Piment

  • 1/2 TL Salz

  • Pfeffer

  • 1 Prise braunen Zucker

  • Olivenöl

  • etwas Wasser zum verdünnen

Zubereitung

  • Die Kichererbsen entsprechend dem Grundrezept einweichen und kochen.
  • Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen und hacken. Den Ingwer schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Chilischote säubern und fein hacken. Die Paprikaschote säubern und in kleine Würfel schneiden. Die Okraschoten waschen, putzen und in Scheiben schneiden. Die Frühlingszwiebeln säubern und in Ringe schneiden, Die Tomaten säubern und in kleine Würfel schneiden.
  • In einem Schmortopf oder einem Wok die Zwiebeln, den Knoblauch, den Ingwer und die Chili-Schote mit dem Currypulver und dem Thymian etwa 2-3 Minuten mit dem Olivenöl anbraten. Dann die Paprika und die Okraschoten hinzugeben und kurz weiter schmoren lassen. Nun die Tomaten hinzugeben und weitere 5 Minuten köcheln lassen. Ab und zu umrühren.
  • Nun die Kichererbsen hinzugeben, alles umrühren. Dann Salz, Zucker und Piment hinzugeben.
  • Schließlich die Frühlingszwiebeln und die Kokosmilch hinzugeben und alles umrühren. Nach dem Aufkochen für 7-8 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Bei Bedarf etwas Wasser zum Verdünnen hinzugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Mit Reis servieren.

Notes

  • Die Zutaten können frei variiert werden. Es bieten sich z.B. auch die Verwendung von Süßkartoffeln, Linsen oder Kürbis an.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert